Zusammen mit dem Gutshaus wurde auch der Landschaftspark angelegt. Beides hat die 150 Jahre seines Bestehens fast unverändert überstanden und ist heute ein Beispiel für die harmonische Einheit von Haus und Garten und zeigt wie wichtig es ist, diese zu erhalten.

Wer für den Entwurf des Gartens letztendlich verantwortlich war, ist nicht mehr nachzuvollziehen, da es außer einer Grundrisszeichnung des Hauses mit dem Innengartenbereich keine Unterlagen gibt. Die Spezialisten für historische Gärten sehen jedoch einige Charakteristika des Hofgarteninspektors Christian Schaumburg aus Hannover realisiert.

Der Park ist insgesamt 6 ha groß und teilt sich in den Innengarten mit Wohnhaus (1 ha), der von dem Wehrgraben aus dem Jahr 1223 umgeben ist, den Außengarten (4,5 ha) und den Gemüsegarten (0,5 ha) mit Gewächshaus auf.

Der Garten konnte auf dem vorhandenen, durch Wall und Graben schon geformten, Gelände angelegt werden, was für die Planung eines Landschaftsgartens eine ideale Ausgangslage war.
So wurde das vorhandene Wasser für Spiegelungen von Vegetation und Wohngebäuden genutzt, der Wall bietet bei einem Spaziergang erhöhte Aus- und Einblicke in den Garten und ersetzt so die im Peiner Land nicht vorhandenen Hügel.

Der Innengarten ist mit mehreren Grotten, einem erhöhten Sitzplatz unter einer großen Linde mit Blick auf Süd- und Westseite des Wohnhauses und einer ausgeprägten Wegeführung etwas aufwendiger angelegt als der Außengarten.

Der Außengarten ist ein Landschaftspark mit großer Wiese als zentralem Bereich, einigen Solitären einheimischer Baumarten (Eiche, Platane, Linde, Kastanie) und einem Rundweg um die Wiese. Die Gebüschbereiche bestehen aus Eibe, Schneebeere, Flieder und Jasmin. Eine Sichtachse bietet im Winter einen freien Blick auf das Wohnhaus.

Der Außengarten ist im Jahre 1880 um 2 ha auf die heutige Größe von 4,5 ha vergößert worden. Die auf dieser Fläche angesiedelte Windmühle wurde um 500 m versetzt. Dadurch bekam der Park einen kleinen Waldbereich, die "Fasanerie", der den Park zum Feld hin abschirmt und, wie bei einem Landschaftsgarten typisch, in die freie Natur übergehen lässt.

Der sich an den Außengarten anschließende Gemüsegarten wurde längsseitig durch einen buchsbaumgesäumten Mittelweg mit Obstbäumen in zwei Teile aufgeteilt. Heute ist von diesem Weg nur noch ein kleiner Teil von ca. 10 m Länge vorhanden.
Das an das Ende eines Hofgebäudes angebaute Gewächshaus am westlichen Ende des Gemüsegartens wurde um 1870 errichtet, um Pflanzen für den Gemüsegarten, Blumen für die Rabatten und Beete vorzuziehen und Palmen zu überwintern.

Ein ungeheuerlicher Sommersturm am 30. Juni 1997 trug maßgeblich zur Verwüstung des gesamten Parks bei. Es wurden Bäume entwurzelt, Kronen aus den alten Bäumen herausgedreht; der Park befand sich in einem beklagenswerten Zustand.
In den Jahren 2003 und 2004 konnte der Park mit Gewächshaus glücklicherweise mit Hilfe von Fördermitteln und großen finanziellen Anstrengungen der Eigentümerin von Grund auf saniert werden und zeigt heute seine ganze verloren geglaubte Schönheit wieder, die im Frühjahr mit einer üppigen Blüte von Schneeglöckchen, Lerchensporn und Buschwindröschen beginnt. Im Sommer folgt dann nach der Jasminblüte die unterschiedliche Grünfärbung der Bäume, die ein bemerkenswert abwechslungsreiches Bild bietet. Im Winter sind durch die Wiederherstellung von Sichtachsen und Durchblicken Spaziergänge wieder sehr reizvoll.

Der Außengarten ist Freitags, Samstags, Sonntags jeweils von 15.00 Uhr bis 19.00 Uhr für einen Spaziergang geöffnet. Der Zugang befindet sich in der Alleemauer (kleine Pforte).

Für Führungen und zu weiteren Fragen nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

 

 


Europäische Union (Park 2004 und Gewächshaus 2003)

Land Niedersachsen (Park 2004 und Gewächshaus 2003)

VGH-Stiftung (Gewächshaus 2003)

Stiftung Historische Gärten in Niedersachsen (Park 2004)